Wer sich selber eine Grube gräbt oder die Wirtin sich selber ausschliesst usw.

Geschieht einem ein Missgeschick, ist ja oft jemand in der Nähe, der oder die sich anbietet schuld an diesem Malheur zu sein. Am Montag, bzw. Dientsag morgen um ca. 01:30 in Zeglingen ist leider niemand anzutreffen, der sich als für so etwas anbietet. So ist es geschehen, dass ich nachdem die Männerriege alle Sandwiches und Kuchen verspiesen und diese mit genügend Flüssigkeit heruntergespült, den Heimweg engetreten hatte, meine Abschlussrunde unter die Füsse nahm.

An diesem Montag habe ich diese Runde allerdings nicht wie üblich gestartet, sondern in einer anderen Reihenfolge. So habe ich zuerst die Haustüre abgeschlossen und danach die Küchentüre und anschliessend stellte ich die "Ruhetage-Tafel" hinaus. Die Tafel hingestellen und sogleich die Scheunentüre zuziehen und ... ups, als diese etwas laut für diese nächtliche Ruhe in ihr Schloss fällt, fällt mir ein, dass ich nun draussen stehe und sich alle Schlüssel, inkl. Autoschlüssel und Telefon im Haus drin befinden. Ehm, tja, mal kurz die Strasse rauf und runter geschaut, niemand da.  Und nun? Alle Lichter brennen im Haus. Und alle Türen stellen sich als einbruchsicher heraus (muss von niemanden nachgeprüft werden, danke!) Nach Hause in's Ried hinauf wandern, den Reserveschlüssel holen und wieder ins Dorf hinunter ? Und das um 2 Uhr in der Früh? Es scheint keine andere Möglichkeit zu geben. Doch halt, das Haus hat ja soviele Türen und eine davon könnte offen stehen, da der damalige Koch diese benutzte um seine Zigaretten zu rauchen. Nun hoffte ich, dass mich niemand beobachtet, da jemand durchaus auf die Idee kommen könnte es handle isch um einen Einbrecher, der da um das ganze Haus herumschleicht. Als ich in der Dunkelheit diese Türe dann gefunden habe, lässt sie sich tatsächlich öffnen und ich bin im Haus drinnen!

Eine andere Türe liess sich ein anderes Mal nicht mehr öffnen und zwar die Tresortüre. In diesem Raum gibt es einen Bewegungsmelder und als ich die Tresortüre mit ziemlich grossem Kraftaufwand zugedrückt und mich gewundert habe, weshalb das so schwer geht, löscht das Licht aus und ich komme nicht mehr vom Tresor weg. Etwas hält mich zurück, nein nicht die Sorge um das Geld, es ist die Strickjacke, die ich beim schliessen der Türe eingeklemmt habe. So stehe ich im Dunkeln, kann mich nicht aufrichten und muss zuerst überlegen was nun geschehen ist. Nach einer Weile fällt mir dann doch noch ein, dass ich die Jacke ja ausziehen kann und einer meiner Söhne holen kann. Der braucht dann gehörig Kraft, um die verklemmte Türe wieder zu öffnen.

Tja so geschehen Dinge zwischen Tag und Morgen – hier im Rössli.

Herzlich Ihre Gastgeberin Judith Gysin-Schaffner